Was Frauen wirklich wollen
Über die Anzeigen der Mädels und ihr selektives Balzverhalten. Wer die Anzeigen und Profile der Damen aufmerksam studiert, der wird unschwer feststellen, dass sie sich die Mehrheit der suchenden, weiblichen Singles zu einem Kartell vereint und untereinander abgesprochen zu haben scheint: „… nicht unter 1,85m, kein Macho, kein Softie, …, humorvoll, tolerant, intelligent, charmant, … sportlich – ganz wichtig!“
Woher kommen diese einheitlichen Wünsche?
Ich will jedes der genannten Wunschattribute aufgreifen und eingehend der kommentierenden Analyse unterziehen:
Nicht unter 1,85m:
Eine junge, amerikanische Studie belegt, dass große Männer bessere Aussichten auf eine Partnerin haben – die Vermählungsrate beträgt nach dieser Studie durchschnittlich 2-3mal. Als Ursachen für dieses Phänomen führten die Wissenschaftler an, das hier ein Urtrieb in den Frauen angesprochen würde, der ihnen „bessere Jäger“ und somit ausgezeichnete > Ernährer vorgaukele. Nun, meine Damen, es ist sicher so, das Hochgewachsene bessere Jäger sind, jedoch: In unserem Kulturkreis erlegen wir unsere Mahlzeiten schon seit einigen Jahrhunderten nicht mehr… was hochgewachsene Männer wirklich jagen, verrät die ungewöhnlich hohe Vermählungsrate.
Empfehlung: Die Dame, die also einen „Lebensabschnittsgefährten“ sucht, möge sich bei einem Hochgewachsenen gut aufgehoben fühlen.
Kein Macho, kein Softie:
Das Wort Macho entstammt der italienischen Sprache und bedeutet „männlich“. Nun, nehmen wir also an, die Damenwelt wünsche keinen Mann. Dann bliebe also nur noch ein männlicher Geschlechtsgenosse mit überwiegend weiblichen Wesenszügen übrig, der dann allerdings im Volksmund „Softie“ oder auch „Schwuchtel“ genannt würde. Da Schwuchteln sich bereits zum > eigenen Geschlecht bekennen, fiele die realistische Wahl der Dame auf den Softie, der es dann wiederum aber auch nicht sein darf. Ergo: Gewünscht wird ein Wesen, das ausschaut wie ein Mann, doch keines ist: Ein Neutrum. Eine der Ursachen für diese absonderliche Männerwahl mag die Verwaschung der eigenen Identität sein.
Empfehlung: Bis die eigene Geschlechtszugehörigkeit abschließend entschieden ist, macht die Dame mit der Wahl eines Neutrums mittel- bis langfristig gesehen den geringsten Fehler.
Humorvoll:
Der erste Anschein dieses Wunsches mag ergeben, dass es sich hier um eine besonders lustige und tolerante weibliche Vertreterin zu handeln scheint. Weit gefehlt! Denn die enge Eingrenzung der in Frage kommenden Männerschaft verrät bereits ein nur sehr geringes Maß an Toleranz – das Übrige verrät der häufig anzutreffende Nick-Namenszusatz „Zicke“. Eine treffliche Antwort, warum denn Humor ein unabdingbares, männliches Attribut für die Profil-/Anzeigeneignerin ist, lieferte bereits zu Anfang des 20. Jahrhunderts ein deutscher Schriftsteller namens Joachim Ringelnatz [1883-1934]: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt.“ Ich möchte dies noch kurz mit den Worten Bertolt Brechts abrunden: „Es ist schlimm, in einem Lande zu leben, in dem es keinen Humor gibt. Aber noch schlimmer ist es, in einem Lande zu leben, in dem man Humor braucht.“
Empfehlung: Möge sich jede Dame hinsichtlich ihrer Zickigkeit selbst beurteilen, denn davon hängt direkt proportional der Grad des erforderlichen, männlichen Humors ab.
Tolerant:
Hier zeigt sich die masochistische Neigung unserer weiblichen Mitmenschen, wenn wer nach Toleranz sucht, der sucht nach Duldung und danach, beleidigt zu werden. Dies wusste bereits einer unserer großen Dichter und Denker: Johann Wolfgang von Goethe. „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“
Empfehlung: Mädels, fragt doch lieber nach Taktgefühl und Anerkennung! Denn: „Toleranz heißt: die Fehler der anderen entschuldigen. Takt heißt: sie nicht bemerken.“ (Arthur Schnitzler)
Charmant:
Hier denkt Frau bestimmt an Sean Connery, der in seinen weltberühmten, heldenhaften Darstellungen nur eines Augenaufschlags und eines gerührten Martinis bedurfte, um die jeweils ausgesprochen weibliche Hauptdarstellerin flachzulegen. Natürlich gehören dedizierte Wortwahl und Gesten wie „in den Mantel helfen“ und „die Wagentür aufhalten“ unabdinglich zum abgerundeten Verhalten des Aspiranten…. Die Damen sind dann aber schwerstens enttäuscht, wenn die Tat des Flachlegens kaninchenmäßig vollzogen ist… und dabei zeigte sich Sean Connery doch immer als DER LIEBHABER!
Empfehlung: Die Dame, die auf Charme großen Wert legt, sollte ihrem Profil unbedingt das Kriterium „ausgezeichneter Liebhaber“ hinzufügen, da sie sich sonst nur einen halben James Bond einlädt.
Intelligent:
Hier ist der Verstand beim Manne gefragt. Akademiker oder Herrschaften mit aufregendem Beruf genießen den Vorzug. Ein gewisser Grad der Bildung, gepaart von flinkem Einfühlungsvermögen für die Frau. Das ist ganz gefährlich! Denn: „Verstand sieht jeden Unsinn, Vernunft rät, manches davon zu übersehen.“ (Wieslaw Brudzinskis) Besonders intelligente Exemplare der männlichen Gattung handeln direkt nach Tucholski: „Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwerer.“
Empfehlung: Die Dame, die ihren Angebeteten dazu bewegen möchte, sich ihrem Willen zu beugen, ist mit einem intelligenten, nicht devot veranlagtem Mannsbild schlecht beraten!
schließlich und endlich:
sportlich:
Vision: Der Mann… sportlich, durchtrainiert steht er da… einsam vor der Klippe. 100m und mehr geht es in hinab. Wird er springen? Er spricht nicht ein Wort… ein kühler Blick und… Ja! Er springt… in ein Meer von Cool Water. Seine Muskelpakete peitschen in das tiefblaue Wasser, und er schwingt hinauf aus den Fluten zu neuen Heldentaten. Muskelpakete – versprechen sie der Frau doch langersehnte Geborgenheit, mit tausend Volt in den Armen, kein Licht in der Birne – und die Wirkung der Anabolika beschützt sie… vor schlechtem Sex.
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